Printed in the Netherlands by Mercurius-Wormereer
utulpia heidelbergensis, Hauptzollamt Heidelberg
gerahmter Druck A. Bosschaert: Vaas Met Bloemen,
in Originalgröse mit Plastikschild
utulpia heidelbergensis
Kunstblummen, Säule, Virine
Drei sychronisierte Uhren
Treppenaufgang Hauptzollamt Heidelberg
Plastiktulpe, in Kniehöhe hinter Glas in der Wand
Hauptzollamt Heidelberg
Kunstpostkarten, Stahlleiste, Magnete
Variable Sammlung von Kunstpostkarten im Flur,
Hauptzollamt Heidelberg
Utulpia heidelbergensis ist eine öffentliche Auftragsarbeit für das
Hauptzollamt in Heidelberg. Ein Teil des mehrteiligen Werkes besteht aus
drei Uhren im Treppenhaus. Da sie funktionieren und sogar
funkferngesteuert exakt richtig gehen, können sie wie jede andere Uhr
auch genutzt werden. Nur ihre Häufung, ihre Hängung, Anordnung,
Beschriftung und ihre synchronisierte zeitversetzte Anzeige sind ein
irritierender Überschuß, der das funktional Notwendige sprengt, sich in
den Vordergrund der Aufmerksamkeit schiebt und den alltäglichen
funktionalen Gebrauch erschwert und in Frage stellt. In dieser Arbeit
ist der mögliche Gebrauchswert ein Abfallprodukt einer autonomen
künstlerischen Ausdrucksgestalt, die wie ihre historischen Vorläufer
(die Stileben) die Vergänglichkleit menschlichen Seins in erträglicher
Form zur Anschaung bringt.
Ein zweiter Teil dieser Arbeit besteht aus einer Sammlung von
Kunstpostkarten, die im Flur an einer Eisenleiste mit Magneten
öffentlich ausgestellt sind. Zugänglichkeit und Aufhängung ermöglichen
den Mitarbeitern im Amt die Sammlung anders zu ordnen, zu reduzieren
oder mit anderen Bildern zu erweitern. Was in jedem Amt ohnehin
geschieht, daß Ansichtspostkarten von Kollegen etwa, im Büro, an Tür,
Wand oder Computer, halböffentlich und inoffiziell ausgestellt werden,
wird im Kontext eines Kunstwerks ausdrücklich und bewußt ästhetisch
gestaltet zum autonomen Werk.