Haltestelle
Mauerwerk, Glas, Bänke, Stahl, Landkarte, Foto
Getrud Luckner Gewerbeschule Freiburg, 1995

Das Kunstwerk auf dem Schulhofgelände ist keine tatsächliche Haltestelle. Aber auf den ersten Blick sieht es so aus. Es gibt sich nicht sogleich als Kunstwerk zu erkennen. Das Mauerwerk entspricht dem der Schulgebäude. Außerdem kann das Kunstwerk genutzt werden (Bänke). Nur der Innenraum, mit einem Tisch aus Stahl und einem wandfüllendem Großfoto, kann nur eingesehen, aber nicht betreten werden. Die Bänke werden durch die Glaswände, die sie vom Innenraum trennen, nach innen gespiegelt. Das Gebäude rekonstruiert, mit Bezug auf Gertrud Luckner, Namenspatronin der Schule und Ehrenbürgerin der Stadt Freiburg, die Formensprache von Eisenbahnwagon und Wartehalle und ist dem Andenken von Frau Luckner gewidtmet. 

Immer für ihre Mitmenschen auf Achse, wurde Gertrud Luckner eines Tages selbst von Nazis im Zug festgenommen und ins KZ verschleppt. Ihr rastloses, schließlich gehetztes Leben für Andere fand bildnerischen Ausdruck im Ruhepol der 'Haltestelle'. Ein Werk, das auch dem temporären Aufenthalt junger Menschen an der Schule bildkräftig Form gibt: Auf einmalige und besondere Art lädt es ein, den Raum den es bietet im Miteinander kommunikativ zu nutzen und zu beleben.


Haltestelle, Ansicht Süd
Getrud Luckner Gewerbeschule Freiburg, 1995

 


Haltestelle, Innenansicht Detail

Grundriß

 

 

Eine architektonische Skulptur. Das Werk realisiert die Verschränkung verschiedenster Räume: die illusionistischen Räume von spiegelnden Glasflächen und einem wandfüllenden Großfoto und die realen Räume innerhalb und außerhalb der begehbaren Skulptur. Ein Teil des architektonischen Raumes ist durch verschlossene Glastüren, Wände und Fenster nur einsehbar. Er ist zu betrachten, wie ein Tafelbild an der Wand; ein anderer Teil aber ist von Schülern, Lehrern oder Besuchern zu benutzen: da stehen einladende Holzbänke. Unter einem Dach sind Funktionsraum und autonomer Schauraum vereint im Kunstwerk.

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